Freitag, 15. Februar 2008

Ein paar Gedanken zu "Werther" und Goethe...

Der 16. Juni 1772
Welch aufregender Tag im Leben des Werthers.
Der Brief der an diesem besagten Tag geschrieben wurde, hat mich besonders berührt.
Er ist emotional, intim, authentisch und man kann tief in Werthers Gemüt blicken.
Doch nicht allein dies war es was mich so in den Bann zog.
Nein, es war vielmehr die Tatsache,

dass dieser Brief sehr viel von Goethe selbst widerspiegelt.
Das Werk „Die Leiden des jungen Werther“ trägt autobiographische Züge und wer mit dem Leben Goethes vertraut ist, erkennt mehr als eine Parallele zu Werther.


Drei verschiedene Einflüsse dürften zur Entstehung des „Werther“ beigetragen haben.
Goethe selbst hat sich im Alter von 23 Jahren (Goethe und Werther haben beide am 28. August Geburtstag), auf einem Ball in Volgertshausen, in eine schöne und bereits versprochene junge Dame verliebt und pflegte die folgenden Wochen Umgang mit ihr und ihrem Verlobten.
Doch seine Liebe zu Charlotte Buff blieb unerwidert und
aus diesem Grunde flüchtete er am 11. September 1772 (auch Werther verlies Lotte am 11.September).
Der Briefkontakt mit Charlottes Verlobten Johann Christian Kestner wurde aufrecht erhalten und so erfuhr er kurze Zeit später vom Suizid des Karl Wilhelm Jerusalem.
Goethe hatte den Sekretär Jerusalem am selben Ball wie Charlotte kennen gelernt .
Auch Jerusalem hatte sich in eine vergebene Frau verliebt.
Doch er ertrug es nicht, dass seine Liebe unerwidert blieb und richtete sich mit der Waffe Kestners selbst.
Auf der Rückreise von Wetzlar lernte Goethe Frau Maximiliane von La Roche kennen und --- verliebt sich in sie. Doch auch sie war bereits vergeben und mit dem Kaufmann Peter Anton Brentano verheiratet, mit welchem Goethe sich aufgrund der Umstände stritt.

Diese Begebenheiten veranlassten Goethe „Die Leiden des jungen Werther“ zuschreiben,
gerade mal 4 Wochen dauerte seine „Generalbeichte“ die er im Frühjahr 1774 abschloss.

Goethe an den Komponisten Carl Friedrich Zelter 1815
„Daß alle Symptome dieser wunderlichen, so natürlichen als unnatürlichen Krankheit auch einmal mein Innerstes durchrast haben, daran lässt Werther wohl niemanden zweifeln. Ich weiß noch recht gut, was es mich damals für Anstrengungen kostete, den Wellen des Todes zu entkommen...“

Weiters finde ich interessant welches „Fieber“ Goethe bei seinen Lesern ausbrechen lies.
Es gab die Werther Mode (blauer Frack, gelbe Weste, Filzhut, ungepudertes Haar) und Werther Merchandise (Tassen, Keksschalen,..) und manch einer stürzte sich, mit „Werther“ in seiner Brusttasche, in den Tod.

So genug schwadroniert.
Gefundene Fehler könnt ihr behalten. b°

3 Kommentare:

Benjamin hat gesagt…

Es gab damals sicher auch Typen, denen der Werther am Allerwerthesten vorbei ging, denn nicht jeder ist so gestrickt, wie der echte, manche sind wohl eher Anwerther, Bahnwerther oder bewerthen die Minne nicht so hoch in ihren Herzen und nicht alle sind Charlotten, sondern eher Elfrieden, Brunhilden, Heidrunen oder Elsbethen und von gleichem Werth aber anderem Charme. Öhhh....

hat gesagt…

http://www.uniquereviews.com/images/werthers-original-big.jpg

hat gesagt…

hauptsache authen(kommtaufden)tisch... alles andere ist nachgekochte und aufgewärmte Kost ... irgendwann hat man sich abgegessen oder es schmeckt von Anfang an scheiß fad