Montag, 18. Mai 2009
Dienstag, 12. Mai 2009
Zündels Abgang - Spirale in den Untergang
Aus tagebuchartigen Aufzeichnungen, persönlichen Erinnerungen und Gesprächen rekonstruiert und dokumentiert der fiktive Erzähler, der Pfarrer (warum gerade ein Geistlicher? vertrauen Menschen die kurz vor dem Untergang sind eher Pfarrern als anderen?), die letzten Wochen vor dem Verschwinden seines Freundes, des Lehrers Konrad Zündel. Nach dem Verlust eines Zahns bricht Zündel eine Urlaubsreise ab und kehrt zu seiner Frau Magda zurück, die den Sommer lieber alleine verbracht hätte und nach einem (kleinen) Streit zu ihrer Schwester fährt. Für Zündel ist dies Anlass nach Genua, dem Ort seiner Zeugung, zu fahren, um sich dort dem Alkoholrausch und Gedanken über Gott und die Welt, Liebe und Selbstmord hinzugeben.
Es gelingt Markus Werner in "Zündels Abgang" ausgezeichnet, den Leser spüren zu lassen, wie der Protagonist immer mehr im Elend versinkt und in den Strudel der Resignation gezogen wird. Das katastrophale Ende zeichnet sich in nachvollziehbaren Schritten ab.
Was will Markus Werner damit? Ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse? Ein Spiegel der unterschiedlichen Typen von Persönlichkeiten, die mit Krisen besser/oder schlechter umgehen können?
In schmerzhafter Echtheit schreibt Markus Werner was es heißt Mensch zu sein - zutiefstes Menschsein.
Dies war mein erstes Mal bei/in/mit Latur. Spannend und herausfordernd - auf in den nächsten Roman...
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